Wenn es um zukunftsorientierte und intelligente Stadtentwicklung geht, fällt sehr häufig der Name Kopenhagen. Für uns als Office 21 Team also fast schon eine Steilvorlage, als es darum ging einen Ort für das Projektmeeting im Sommer 2019 festzulegen.
Kødbyen – Kopenhagens Meatpacking District
Los ging es am Mittwochabend mit dem Get-together, für das wir uns in einem Restaurant im Stadtteil Kødbyen trafen, der auch als Meatpacking District bekannt ist.
Der städtische Masterplan Kopenhagens zielte hier darauf ab, ein Gebiet mit gemischter Nutzung zu schaffen, in dem sich Kultur-, Design- und Gastronomiebetriebe ansiedeln und gleichzeitig die Fleischindustrie erhalten bleibt. Und so hat sich Kødbyen seit dem Jahr 2000 zu einem vibrierenden, kreativen Cluster mit Galerien, Kunstcafés, Nachtleben und kleinen kreativen Unternehmen in den historischen Gebäuden gewandelt.
Auch der Coworking Space Soho ist einer dieser neuen kreativen Orte des Meatpacking Districts und bot sich somit ideal für unser Meeting am Donnerstag an.
Cognitive Environments
Nach einem kurzen Spaziergang vom Hotel zum Soho konnte es am Donnerstag morgen mit der Newsrunde losgehen. Wie gewohnt berichten dabei die Partner von aktuellen Projekten und Ideen.
Anschließend ging es weiter mit unserem Schwerpunktthema Cognitive Environments. Hierfür schauten wir uns Studien an, die z. B. der Frage nachgingen, ob es für unterschiedliche Aufgabentypen optimale Arbeitszeiten gibt.
Außerdem wurde das Prinzip des »Nudgings« vorgestellt, eine Form der subtilen Verhaltenssteuerung und diskutiert, welche Möglichkeiten sich dadurch in einem »Cognitive Environment« ergeben könnten, damit man gesünder oder auch fokussierter arbeiten kann.
Einige der Szenarien, was ein intelligentes Büro in naher Zukunft vielleicht ausmachen könnte, haben wir in unserer aktuellen Befragung Cognitive Environments gesammelt. Unter https://s.fhg.de/Intelligentes-Buero hat man ab sofort die Möglichkeit diese Szenarien zu bewerten.
Vorstellung erster Ergebnisse aus der Teamas-Studie
Nach der Mittagspause gab es einen ersten Einblick in die vor kurzem gestartete Teams-Studie, mit der wir herausfinden möchten wie die optimale Arbeitsumgebung für Teams aussieht. Dabei zeigen sich bereits erste spannende Korrelationen. Beispielsweise sehr starke Zusammenhänge zwischen der Arbeitsweise eines Teams (agil vs. klassisch) und dem Teamerfolg.
Übrigens, wenn Sie jetzt bei der Befragung mitmachen, bekommen Sie direkt am Ende des Fragebogens einen Vergleich zurückgespiegelt, wie ihr Teamprojekt im Vergleich zu anderen dasteht: http://s.fhg.de/TEAMAS
Partner-Talk
Neu in unsere Agenda aufgenommen haben wir beim Meeting in Kopenhagen den Office 21 Partnertalk. Während zu Beginn unserer Treffen die Partner in der Newsrunde relativ knapp über Neuigkeiten aus ihren Unternehmen berichten, wollen wir mit dem neuen Format den interdisziplinären Austausch im Netzwerk weiter stärken. In kurzen Pitches präsentieren einzelne Partnerunternehmen Details zu aktuellen Projekten und Initiativen.
Vortrag von 3XN-Architekten
Für den Abschluss des Meetings im Soho hatten wir einen Gast eingeladen. Jan Assmudsen vom renommierten und international tätigen Architekturbüro 3XN aus Kopenhagen gab uns einige Einblicke in Projekte und deren Besonderheiten.
Gleich zu Beginn seines Vortrages sprach Jan einen interessanten Aspekt an, den den wir noch am morgen beim Thema Cognitive Environments diskutiert hatten, nämlich die Bedeutung von Pausen und v. a. von Pausen die in einer Gemeinschaft verbracht werden. Bei 3XN ist es beispielsweise so, dass das gesamte Team gleichzeitig im Büro zu Mittag isst.
Das aber nur als kleine Randnotiz. Jan zeigte dann anhand einiger Beispiele, wie man in Gebäuden einerseits Offenheit und Transparenz erzeugen kann ohne den Bedarf für Rückzug und Einzelarbeit zu vernachlässigen. Ein interessantes Projekt das er erläuterte war das vor wenigen Tagen neu eröffnete Headquarter des Internationalen Olympischen Komitees IOC in Lausanne. Highlight dieses Projektes ist sicherlich die zentrale Erschließung durch eine spektakuläre Treppenkonstruktion und die daran anschließenden Social Spaces als zentrale Treffpunkte für die Mitarbeiter*innen.
Best-Practice Besichtigungen und Vorträge
Während wir am Vor- und Nachmittag den Blick in Richtung Zukunft lenkten, stand bei der Architekturführung am Abend die Vergangenheit im Fokus. So hatten wir u. a. die Gelegenheit Bauwerke des berühmten Architekten und Designers Arne Jacobsen zu sehen.
Nachdem es bei der Architekturführung am Donnerstag Abend nass war, sollte das Wetter am Freitag besser mitspielen.
Nordea Bank Headquarter Kopenhagen
Die »Nordea Bank«, eine der führenden Finanzkonzerne in Nordeuropa und dem Baltikum, sollte unser erster Stopp sein. Das 2017 eröffnete neue Headquarter in Kopenhagen wurde vom Architekturbüro »Henning Larsen« gestaltet und soll mit seiner Glasfassade Transparenz und Einsicht bieten, während innen neue Arbeitszonen für die Mitarbeitenden geschaffen wurden. Insgesamt ein sehr interessantes Konzept mit den typisch skandinavischen Designs, die neben klarheit auch viel Ruhe ausstrahlen.
Stadtentwicklungsgebiet Nordhavn
Nach der Nordea Bank ging es weiter in Richtung Nordhavn. Nordhaven ist ein Hafengebiet an der Küste des Öresunds, das Ende des 19. Jahrhunderts gegründet wurde und heute als internationales Vorbild für die nachhaltige Stadtentwicklung gilt. Dort besuchten wir »Arcgency«, die sich mit nachhaltigen Baumethoden beschäftigen und den gesamten Lebenszyklus und Wiederverwendbarkeit von Materialien berücksichtigen. Argency zeigte uns flexible Bürocontainer und berichtete von spannenden Projekten, wie der Umwandlung einer alten Tunnelfabrik zu einem »Urban ecosystem«. Zum Abschluss durften wir noch einen Blick in eines der wahrscheinlich kleinsten Hotels der Welt werfen: The Krane. The Krane ist ein ehemaliger Kohlekran und besteht aus einem Hotelzimmer, einem kleinen, aber exklusiven Spa-Bereich sowie einem Meetingraum. Auf jeden Fall ein interessantes Konzept.
Nächstes Office 21 Meeting
Ende Oktober werden wir uns wieder in Wien treffen. Wenn auch Sie teilnehmen und gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO und den Office 21 Projektpartnern forschen möchten, wie die Zukunft der Arbeit aussieht und was das für Ihr Unternehmen bedeuten könnte, dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.