Wie könnte eine Arbeitswelt 2040+ aussehen, wenn Künstliche Intelligenz allgegenwärtig sein wird? Dieser Frage sind wir beim Zukunftsforum 2023 in Heilbronn in einem Workshop mit rund 12 Personen nachgegangen. Um den Kopf zu weiten und etwas verrücktere Ideen zu provozieren, hatten wir Szenen aus zahlreichen Science-Fiction Filmen ausgedruckt und in der Workshop-Fläche verteilt. In drei Teilgruppen sind Gedanken entstanden, die wir mit unserer Fraunhofer-internen KI »FhGenie« in drei kurze Szenarien überführten (Die Bilder wurden mit Dall-E erstellt). In diesem Beitrag stellen wir ihnen das dritte Szenario vor. Unsere Teilnehmenden betonten im Workshop, dass es besonders wichtig wäre, dass zukünftige Technologie an- und abgelegt werden kann und nicht über Körperimplantate realisiert wird.
Die Dualität von Mensch und Maschine
Im Jahr 2040 hat sich hat die Menschheit eine neue Stufe des technologischen Fortschritts erreicht. Technologie ist allgegenwärtig und verleiht Menschen erweiterte Fähigkeiten, doch sie bleibt bewusst als etwas, das wie Kleidung an- und abgelegt werden kann. Diese Entwicklung spiegelt ein tiefgreifendes Verständnis der Menschheit über die Rolle der Technologie in ihrem Leben wider: ein Werkzeug zur Erweiterung der Fähigkeiten, aber nicht zum permanenten Ersatz der menschlichen Natur. In dieser neuen Welt ist Technologie allgegenwärtig, doch sie bleibt bewusst als etwas, das man bei Bedarf ablegen kann.
Die bewusste Entscheidung für ablegbare Technologie
Diese neue Ära zeichnet sich durch die bewusste Entscheidung gegen dauerhafte Implantate aus. Stattdessen bevorzugt die Menschheit fortschrittliche, abnehmbare Geräte wie Brillen, Anzüge und Interfaces, die bei Bedarf angelegt werden können. Diese Geräte sind nicht nur Ausdruck technologischer Innovation, sondern auch eines tiefen Wunsches nach menschlicher Autonomie und Kontrolle. Sie repräsentieren den Wunsch, die Vorteile der Technologie zu nutzen, während man gleichzeitig in der Lage ist, sich von ihr zu trennen und in seine natürliche, unveränderte Form zurückzukehren.
Ein Tag im Leben von Max
Projektmanager Max beginnt seinen Tag, indem er sein technologisches Interface anzieht, das ihm Zugang zu einem globalen virtuellen Arbeitsplatz bietet. Dieses Interface verbindet ihn sofort mit einem globalen, virtuellen Arbeitsplatz, wo er mit Kollegen aus aller Welt interagiert. Er nimmt an einem Meeting mit Kollegen teil, die durch realistische Hologramme repräsentiert werden, und wechselt nahtlos zwischen verschiedenen Sprachen. Dank seines Interfaces beherrscht er diese wie seine Muttersprache. Während des Tages nutzt Max die fortschrittlichen Fähigkeiten auch zur Interaktion mit komplexen Daten durch eine erweiterte Realität. Doch das Beeindruckendste an Max’ Tag ist nicht die Technologie selbst, sondern wie er sie nach der Arbeit bewusst ablegt.
Die Bedeutung der Abgrenzung
Nach der Arbeit kehrt Max in sein privates Leben zurück und legt seine technologische Ausrüstung ab. Diese alltägliche Handlung symbolisiert mehr als nur das Ende seines Arbeitstages: Sie repräsentiert die bewusste Entscheidung, sich von der Technologie zu trennen und in einen menschlichen Zustand zurückzukehren. Frei von Technologie, genießt Max die Einfachheit seines physischen Lebens – ein Leben, das nicht durch ständige digitale Interaktionen unterbrochen wird.
Reflexion über die Rolle der Technologie
Unsere Geschichte endet mit einer Reflexion von Max über die Bedeutung des Gleichgewichts zwischen Technologie und Menschlichkeit. Er erkennt, dass Technologie ein mächtiges Werkzeug zur Erweiterung menschlicher Fähigkeiten ist. Aber er schätzt auch die Fähigkeit, sich davon zu lösen und seine menschlichen Wurzeln zu bewahren. Er betrachtet die Technologie als eine Erweiterung, die sein Leben bereichert, aber nicht definiert.
Ausblick in die Zukunft
Max’ Geschichte vermittelt eine Vision der Zukunft, in der Technologie und Menschlichkeit in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. In dieser Welt nutzen Menschen die Technologie, um ihre Grenzen zu erweitern, behalten jedoch gleichzeitig die Freiheit, sich von ihr zu lösen und ihre grundlegende Menschlichkeit zu bewahren. Es ist eine Welt, in der Technologie als Mittel zur Verbesserung des menschlichen Lebens dient, nicht als Ersatz dafür.
Szenarien 1 und 2:
Unsere beiden anderen Szenarien finden Sie hier: